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Hier geht es um die Neugestaltung der Stachus Passagen oder auch genannt Stachus-Untergeschoß in München. Da ist leider nicht alles glatt gelaufen.



Dies ist nur ein Seitenblick in die Stadt München und hat nichts direkt mit Massimos Nachbarschaftskneipe zu tun.


Nur eine persönliche Meinung!


"Stachus Passagen" - das Stachus Untergeschoß

Die Sanierung des unterirdischen Bauwerks am Stachus 2010-2011.


INHALT

  1. Die Situation vor der Sanierung
    1. Wege oberirdisch
    2. Wege im Untergrund
    3. Zustand Stachus Untergeschoß
  2. Der Weg zur Sanierung
  3. Bisheriges Ergebnis
    1. Timing
    2. Verkehrsplanung für Fußgänger
    3. Optik – die Traumwelt
    4. Die grauslige Realität
      1. Zugänge
      2. Himmel - die Decken im Untergeschoß
      3. Zwischen Himmel und Hölle
      4. Hölle – der Boden
  4. Resümee
  5. Update 09/2011
  6. Anhang


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  1. Die Situation vor der Sanierung
      Das Bauwerk war in die Jahre gekommen und in einem nicht wirklich schönen Zustand.
    1. Wege oberirdisch
      • Die direkte Achse vom Hauptbahnhof Richtung Marienplatz wird für Fußgänger oberirdisch durch die Sonnenstraße unüberwindbar durchschnitten. Über Radfahrer hat sich hier offensichtlich ohnehin niemand brauchbare Gedanken gemacht. Nur weit abseits dieser Achse gibt es einen Überweg an der Prielmayrstraße an dem sich regelmäßig Radler und Fußgänger in die Quere kommen. Dieser Überweg ist vor allem im Sommer völlig überlastet, führt über mehrere Fahrbahnen und Tramgleise mit einer so kurzen Grünphase, daß Passanten nicht auf einmal zur anderen Seite gelangen ohne zum Schluß bei rot die Straße zu queren, was sehr viele auch tun.
    2. Wege im Untergrund
      • Die Zugänge zum Stachus Untergeschoß sind relativ eng und erschließen sich optisch nicht intuitiv als Verbindung zwischen Schützenstraße und Neuhauser Straße und umgekehrt. Am schlimmsten ist der Zugang an der Ecke, wo das bekannte Fast Food Restaurant am Stachus residiert (Stachusbrunnen Süd). Dort wird fast immer gedrängelt und geschoben und oben angekommen herrscht reges Gedränge, weil viele Leute sich dort treffen oder einfach nur stehen bleiben. Im Evakuierungs-Notfall wäre dies sicher eine äußerst gefährliche Rückstauzone. Schließlich sind im Untergrund auch noch die Stationen der S-Bahn-Stammstrecke und der U4/U5. Im Stachus Untergeschoß mußte man schon ortskundig sein, um dort wieder herauszukommen, wo man hin möchte.
    3. Zustand Stachus Untergeschoß
      • Der Zustand war schon ein wenig verschlissen. Sicher gab es auch noch eine Vielzahl von Gründen eine völlige Neugestaltung als die Richtige Wahl der Mittel erscheinen zu lassen. Das Bauwerk gehört der Stadt München, die auch die Ladengeschäfte vermietet hatte.
  2. Der Weg zur Sanierung
  3. Bisheriges Ergebnis
      Die Durchführung der Sanierung wurde im laufenden Betrieb vorgenommen. Dabei wurden natürlich Abschnittsweise Läden geschlossen und die Gesamtfläche (Läden und Passagen) zum Teil neu aufgeteilt.
    1. Timing
      • Es wurde 2010 begonnen und man sah lange keine Fortschritte. Wenn man dann aber Bürger und Besucher dieser Stadt zum Weihnachtsgeschäft mit einer schmalen provisorischen wackligen Fußtreppe am Aufgang Stachusbrunnen Süd konfrontiert, zeugt dies von einer ausgesprochen schlampigen Planung - die alten Rolltreppen hätten es zu dieser Zeit ja wohl auch noch geschafft.
        Den Umweg über einen weiteren Aufgang weiter nördlich hat kaum jemand gehen wollen – das sollte vorhersehbar gewesen sein. Mitte Januar 2011 läuft da immer noch nichts und Mitte März sind immer noch nur 2 der 4 Rolltreppen in Betrieb.
    2. Verkehrsplanung für Fußgänger
      • Die Verbindung von Schützenstraße und Neuhauser Straße hat sich in keiner Weise verbessert. Oberirdisch hat sich gar nichts verbessert und die Zugänge sind baulich gleich geblieben. Die optischen Veränderungen haben derzeit (März 2011) noch Baustellencharakter. Selbst nach Fertigstellung bleiben die in Punkt 1.2. erwähnten Mängel weitestgehend. Besonders gravierend ist nach wie vor das Nadelöhr am Zugang Stachusbrunnen Süd. Trotz erkennbarem Handlungsbedarf wurde hier massiv gespart. Im Untergeschoß gibt es eine deutliche Verbesserung durch die neue Aufteilung von Ladenflächen und öffentlichen Fußgängerpassagen. Die Wege durch die Passagen erschließen sich nun wesentlich besser.
    3. Optik – die Traumwelt
      • Auf visualisierten 3D-Plänen sieht das helle Design wohl wirklich schick und sauber aus. Im Folgenden nenne ich diesen sehr hellen Farbton vereinfachend “weiß“, auch wenn es von der Farbenlehre möglicher Weise davon abweichen sollte. Der weiße Grundton soll wohl auch einen Kontrast zu potentiell farbenfroh und gemütlich gestalteten Ladenflächen schaffen, die so einladender wirken können. Darüber hinaus verleitet das kühle Weiß nicht zum längeren Verweilen in den viel besuchten Passagen selbst, was durchaus ein Vorteil ist, um unnötiges Gedränge zu vermeiden.
        Die abgehängte Decke wurde mit weißen runden abgehängten Elementen gestaltet.
    4. Die grauslige Realität
        Nun geht’s um die Beurteilung der Ergebnisse in Bezug auf Brauchbarkeit und Mängel.
      1. Zugänge
        • Die Fugen zwischen den Glasplatten z.B. am Zugang an der Schützenstraße sind ziemlich breit, so daß da schon mal Finger reinpassen, was kleine Kinder bei einer langweiligen Rolltreppenfahrt schon mal gerne ausprobieren. Die Gefahr, daß die Finger dann nicht mehr ohne Weiteres raus gehen ist erheblich. Viel Spaß bei der Rolltreppenfahrt!
          Es scheint sogar teilweise die stromführende Beleuchtung erreichbar zu sein. Wahrscheinlich hat man auch deshalb die Fugen mit einem Gummi- oder Weichkunststoffprofil mit einer häßlich grauen Farbe ausgefüllt, die jedoch nicht gut halten. Mit dieser Art von Pfusch geht es ja auch nicht anders, da ein solches Profil weich sein muß, da ansonsten keine problemlose Wärmeausdehnung der Scheiben möglich wäre. Die Fugen müßten also aufwendiger abgedeckt werden - was technisch kein Problem wäre, zumindest wenn man's gleich eingebaut hätte. So wie derzeit geplant wird es allein witterungsbedingt ein Dauerpflegefall sein – grober Pfusch schon bei der Planung. Die Glasverkleidung ist ja schon schön - mit der Firma, die die Glasplatten liefert, sollte man dennoch schon mal einen langfristigen Vertrag für den Bezug von Ersatzscheiben abschließen. Teilweise wurden die Installationen nun wieder demontiert.
      2. Himmel - die Decken im Untergeschoß
        • Die Decke mit den runden lückenhaft abgehängten Elementen könnte noch zur Taubenbrutstätte werden - dies müßte man dann wohl mit Netzen vermeiden und schon wäre das tolle Design dahin. Man kann hier nur hoffen, daß die Tiere dazu doch zu blöd sind. Schön sind die Wegweiser auf noch tiefer abgehängten Zylindern.
      3. Zwischen Himmel und Hölle
        • Ja, da gibt es die eine oder andere Stütze. Sie sind im Wesentlichen auch weiß gehalten. Dies wird aber sicher kein stabiler Zustand in einem viel begangenem öffentlichen Raum sein, dazu hätte man schon eine Lotus-Beschichtung gebraucht (nicht ganz ernst gemeint, gibt’s aber wirklich), was man sich aber dann aus Kostengründen gespart hat. Billiger wäre eine immer noch gut abwaschbare Email-Blech-Verkleidung gewesen. Auch dies war wohl noch zu teuer und so wurden sie einfach geweißelt.
          Dann hatte man sich wohl in der Planung nicht überlegt, wie der Abschluß zwischen den (noch) weißen runden Stützen sein soll. Zum einen schließt der Bodenbelag dort teilweise nicht gut ab und zum anderen ist absehbar, daß die geweißelten Stützen im Laufe der Zeit zumindest bodennah verschmutzt werden. In der Passage zum Tengelmann gibt es da zwei Materialstudien, eine mit einer weißen Manschette und eine andere aus Edelstahlblech, die beide jeweils eine Säule provisorisch teilweise umschließen und von der planerischen Konzeptionslosigkeit zeugen.
      4. Hölle – der Boden
        • Was ist das nur für ein hässliches rissiges Zeug? Das Wasser, was regelmäßig dort durch Fußgänger eingetragen wird, sickert in die Ritzen und der Baustoff saugt es auf, welcher sich dadurch an den Rissen entlang dunkel verfärbt.
          Es handelt sich hier nicht um sogenannte Haarrisse (die von Fachleuten oft als normal deklariert werden), sondern um bis zu mehrere Millimeter breite echte tiefgängige Risse. In kurzer Zeit wird sich dazu auch Schmutz einlagern, der dann permanente Verfärbungen in der Fläche ausbilden wird. Daß dies überhaupt stattfindet, deutet darauf hin, dass das Material zumindest unter der Oberflächenversiegelung sehr porös ist, was bestimmt keine vorteilhafte Eigenschaft ist.
          Die Risse verlaufen zum Teil in direkter Linie vom Boden in die “Blindenstreifen“ durch, obwohl sie zumindest scheinbar voneinander getrennte Elemente sind. Arbeitet da etwa der Untergrund?
          An vielen Stellen bröseln bereits bis zu 1 Euro große Brocken heraus, an Stellen, wo sich viele Risse treffen, oder entlang von Metallschienen, die die Gesamtfläche überall durchziehen.
          Links vor dem Aufgang Stachusbrunnen Süd gibt es eine große Fläche, bei der man offenbar mit Schleifscheiben den Boden bearbeitet hatte. Dadurch ist dort nun die Fläche dunkel mit Dreck verfärbt, der sich offenbar nicht mehr aus dem porösen Bodenbelag entfernen lässt. Allgemein ist die übrige Fläche sehr hell und jedes Krümelchen an Schmutz führt zu einem schmuddligen Gesamteindruck. Da hilft auch nicht ein permanent rumwuselndes Reinigungsfahrzeug. Selbst wenn der Belag fehlerfrei wäre, die Fläche sieht nur ohne Besucher gut aus - wie realistisch!
          An verschiedenen Stellen sind wohl irgendwelche Flüssigkeiten auf den Boden gelangt, die zu dauerhaft häßlichen Verfärbungen geführt haben, die sich offensichtlich nicht mehr entfernen lassen. So vor dem Tengelmann aber auch an vielen anderen Stellen. Auch dies zeigt, daß dieser Belag hoch empfindlich, porös und sehr saugfähig ist, also völlig ungeeignet in dieser Anwendung ist.
          Mitten drin gibt es mehrere ca. 10x10cm große schlampig geflickte Stellen. Die quadratischen Klebstoffreste gehen wohl auch nicht mehr weg.
          Verschiedene Übergänge sind laienhaft mit irgendeinem Mörtel ausgeflickt – wenn überhaupt. Hier sieht man außerdem noch die Reste vom alten Bodenbelag mit echten Granit-Platten in den Eingangsbereichen zweier Läden. An anderen Läden gibt es teilweise einen einfachen Estrich im Eingangsbereich. Kommt das noch weg? Gibt’s da etwa schon Streit zwischen Ladenbetreibern und der LBBW?
          Im Eingang zum Hertie liegen auch noch Granitplatten, vermutlich die gleichen, nur poliert und gepflegter. Im Moment wird in diesem Bereich saniert.
          Die helle Farbe ist wie ein Fluch! In Abu Dhabi oder Dubai wäre die Farbe ja passend, wenn das Material nicht so minderwertig wäre.
          Es gibt überall sehr auffällige Übergänge. Ein Bereich ist gänzlich anders gefärbt. Schöner oder besser ist das dort auch nicht.
          Wie sieht es denn mit der Sicherheit aus? Ohne auf irgendwelche Bauvorschriften eingehen zu wollen, deren Untiefen ich nicht kenne: Der Boden ist verdammt glatt! Ein wenig Schnee unter den Schuhen und es gibt keinerlei Halt mehr. In ungünstigen Witterungsverhältnissen kommt es zu Schneeeintrag und dadurch verursachte Unfälle könnten zu Haftungsansprüchen führen. Selbst einfache Nässe wirkt bei diesem Boden sehr unfallträchtig. Sämtliche Treppen in den Aufgängen sind auch sehr glatt und sind der Witterung teilweise direkt ausgesetzt.
  4. Resümee
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  6. Update 09/2011
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  8. Anhang

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